Mit dem Begriff Dünger oder Düngemittel bzw. Hornspäne werden in der Forstwirtschaft und im Gartenbau Stoffe bezeichnet, welche die Ernährung der angebauten Pflanzen ergänzen und verbessern. In manchen Fällen sind im Boden von Natur aus zu wenig Nährstoffe für die Pflanzen oder sie werden durch die Ernte, wie Falle der Landwirtschaft, dem Boden entzogen. Durch die Düngung des Bodens werden den Pflanzen die benötigten Nährstoffe zugeführt. Dadurch können die angebauten Pflanzen besser und kräftiger wachsen, der Ertrag der Pflanzen wird erhöht und die Qualität der Nutzpflanzen wird gesteigert.
Je nach Pflanze wird eine unterschiedliche Düngung des Bodens benötigt. Düngearten können unterschieden werden nach der Herkunft, nach der Geschwindigkeit ihrer Wirkung, nach der chemischen Verbindung oder nach der Form des Düngers. Wird Dünger nicht sachgemäß eingesetzt kann das zu einer Überdüngung führen, mit negativen Folgen für die Umwelt und die Natur, beispielsweise Artensterben Verunreinigung des Grundwassers. Im Folgenden soll das organische Düngen näher beschrieben werden.
Organische Dünger
Beim sogenannten organischen Dünger, beispielsweise Mist, Kompost oder Hornspäne werden ausschließlich tierische oder pflanzliche Abfallprodukte verwendet. Bei organischen Düngemitteln im Gegensatz zu anorganischen Düngemitteln sind die Nährstoffe für die angebauten Pflanzen nicht unmittelbar verfügbar, sondern diese müssen zunächst von Mikroorganismen im Boden aufgelöst werden. Bei anorganischen Düngemitteln, sogenannte Mineraldünger, sind die Nährstoffe für die Pflanzen unmittelbar verfügbar. Manche anorganischen Dünger können für Tiere schädlich sein, daher wird die Verwendung eines organischen Düngers empfohlen.
Hornspäne – ein organischer Dünger
Hornspäne gehört zu den oben dargestellten organischen Düngern und wird aus Horn von Schlachtvieh, wie Rinder und Schweine, gewonnen. Die Hufe werden zermahlen und sind dann in unterschiedlichen Mahlstufen erhältlich: Bei Hornmehl ist die Größe der Körner besonders fein und kann daher vom Boden leicht aufgenommen werden, etwas gröbere Körner hat Horngries und Hornspäne hat eine besonders lange Wirkung, da hier die Späne größer als 5 mm ist.
Da Horn ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff ist, wird er in der Regel von Bio-Bauern eingesetzt. Aufgrund seiner langsamen Wirkung im Boden ist er für die Natur wesentlich verträglicher. Hornspäne entfaltet seine Wirkung durch verschiedene Kleinstlebewesen im Boden, wie Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen, diese lösen die Hornspäne auf und setzen dabei den Stickstoff frei, den die angebauten Pflanzen zum Wachstum benötigen. Hornspäne wird meist im Frühjahr vor der Saat der Pflanzen in die Erde gebracht.
Wirkung organischer Düngemittel wie Hornspäne
Die düngende Wirkung des Stickstoffs in den Hornspänen hängt von der Temperatur und der Feuchtigkeit im Boden ab sowie der Lüftung. Aufgrund der langsameren Wirkungsweise und der natürlichen Zusammensetzung ist eine Überdüngung, wie bei anorganischen Düngern gesehen, faktisch ausgeschlossen. Zudem führt Hornspäne als Düngemittel zu einem höheren Humusgehalt und zu einer besseren Bodenqualität als die anorganischen Düngemittel. Hier sind noch mehr Infos zu diesem Thema.
In den letzten Jahren waren Mineraldünger, anorganische Dünger, zunehmend in die Kritik geraten, da die von den Pflanzen nicht aufgenommen Düngemittel in das Grundwasser gelangen und dadurch eine Gesundheitsgefahr für Menschen darstellen. Besonders in ländlichen Gegenden, in denen viel Landwirtschaft betrieben wird, steht dadurch die Wasserversorgung vor einem Problem. Die Landwirtschaft trägt durch diese Art der Düngung von Äckern auch zum Klimawandel bei.