Wer die Augen offen hält und einen botanisch-prüfenden Blick auf das Grün der Wiesen, Felder und des Waldes wirft, wird erstaunt sein: Die Natur bietet uns ein kostenfreies und überaus gesundes Angebot an essbaren Wildpflanzen. Sie lassen sich ohne viel Aufwand zu leckeren Mahlzeiten zubereiten und können als gesunde Beilage für Salate und Süßspeisen verwendet werden.
Wildpflanzen sind besonders vitaminreich, und durch die hohe Konzentration an gesunden Vitalstoffen tragen sie zur Kräftigung der Gesundheit bei. Wildpflanzen dienen schon seit den Ursprüngen der Menschheit als wichtige Lebensgrundlage – ob als Baumaterial, Kleidung, Heilmittel oder für die Ernährung. Die Verwendung essbarer Wildpflanzen ging jedoch mit der Kultivierung und dem gezielten Anbau von Kräutern und Gemüse zurück. Doch essbare Wildpflanze erleben in den letzten Jahren ein Come-Back: Sie werden zu Höchstpreisen in den Gourmetabteilungen und Restaurants angeboten und in den neusten Kochbüchern als Zutat empfohlen.
Vorsicht bei Giftpflanzen
Doch beim Shoppen in der außergewöhnlichen Wildkräuterabteilung der Natur ist Vorsicht vor giftigen Pflanzen geboten. Wer sich auf die Suche nach essbaren Wildpflanzen macht, sollte sich deshalb im Vorfeld über Aussehen und Vorkommen der Pflanzen informieren. Das ganzjährige Beobachten der Pflanzen ist noch aus einem weiteren Grund wichtig: Die Wildpflanzen schmecken am angenehmsten und bekömmlichsten, wenn sie nur wenig Fasern und Zellulose enthalten. Während dieses Zeitpunktes, den man beim Sammeln von essbaren Wildkräutern abpassen sollte, sind sie noch zart, eiweißreich und weich.
Viele Heilpflanzen sind essbar
Die Liste der essbaren Wildpflanzen, die sich im europäischen Verbreitungsgebiet finden lassen, ist lang und nahezu unerschöpflich. Zu den bekanntesten einheimischen Pflanzen gehören zum Beispiel Gänseblümchen, Beinwell, Löwenzahn, gemeiner Beifuß und Spitzwegerich. Einige der essbaren Wildpflanzen haben auch heilende Wirkungen bei bestimmten Krankheiten. Zu den bekanntesten heimischen Heilkräutern gehören beispielsweise: Pfefferminz, Andorn, Brennessel, Eibisch, Salbei, Bärlauch, Sauerampfer, Giersch, Zitronenmelisse, Augentrost und Fingerhut. Zu den mediterranen Heilkräutern gehören zum Beispiel Thymian, Basilikum, Myrte, Anis, Olivenkraut, Estragon, Ananasminze und Koriander.